Compassion

Seit Februar 2002 machen Schülerinnen der Liebfrauenschule ein zweiwöchiges „Compassion Praktikum“ in sozialen Einrichtungen.
Compassion kann übersetzt werden mit Mitleid im Sinne von Mitgefühlt haben, empfindsam sein und mitleiden. Viele Menschen in unserer Gesellschaft haben es in ihrem Leben nicht so leicht: Sie sind krank, behindert, alt oder pflegebedürftig. Ein besonderes Anliegen von katholischen Schulen ist es, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe eindringlich erfahrbar zu machen. Die Mädchen werden befähigt Empathie zu empfinden und Verantwortung zu übernehmen. Qualitäten wie Teamfähigkeit und Konfliktmanagement werden gestärkt. Compassion ist kein Berufsfindungspraktikum. Auch Schülerinnen, die in der 9. Klasse schon sicher wissen, dass sie zum Beispiel einen kaufmännischen Beruf wählen wollen, können über ihren „Tellerrand“ hinausschauen und erfahren, wie es Menschen geht, deren Leben ganz anders verläuft als das der Mädchen. Die Erfahrungen, die die Mädchen in diesen zwei Wochen machen, werden im Unterricht begleitet.

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In verschiedenen Fächern werden die Schülerinnen auf das Praktikum vorbereitet und eingestimmt. Sie können über ihre Erwartungen und Bedenken sprechen und werden mit vielfältigen Texten und Arbeitsweisen auf die Zeit vorbereitet. Jede Schülerin wird während des Praktikums in ihrer Einrichtung von einer Lehrkraft besucht und auch telefonisch kontaktiert. Wenn es einer Schülerin schwer fallen sollte, sich in dieser neuen Situation zurecht zu finden, kann sie sich jeder Zeit bei der betreuenden Lehrkraft melden oder sich an die Schule wenden. Im Anschluss an ihre soziale Arbeit tauschen sich die Schülerinnen einen Schulvormittag im Klassenverband aus. Sie teilen ihre Erfahrungen den Mitschülerinnen und Lehrkräften mit. Sie reflektieren sowohl die Schwierigkeiten als auch die bereichernden Erlebnisse. Zusätzlich schreiben die Schülerinnen einen kurzen Bericht über ihre Tätigkeit, der ebenfalls dazu beitragen kann, die Erfahrungen sinnvoll einzuordnen. Dieser Bericht wird von vielen Mädchen gerne den Bewerbungsmappen beigelegt und wir erfahren, dass viele Arbeitgeber von der gezeigten Einsatzbereitschaft und dem sozialen Engagement der Schülerinnen beeindruckt sind.